Buddhistisches Kloster von Milizen gewaltsam geräumt
- Veröffentlicht am 02. Oktober 2009
- Eingereicht von Michael Leh
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IGFM: Konflikt mit der Religionspolizei eskaliert - Milizen und
Schläger drängen 400 Buddhisten aus dem Kloster von Zenmeister Thich
Nhat Hanh
Bao-Loc – Frankfurt (28. September 2009) – Unter dem Schutz der vietnamesischen Polizei griffen am gestrigen Sonntag Milizen und eine Gruppe von KP-nahen Schlägern das buddhistische Kloster Bat Nha in der zentralvietnamesischen Stadt Bao-Loc an, berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Die Angreifer vertrieben 400 Mönche und Nonnen. Die Gemeinde des angesehen Zenmeisters Thich Nhat Hanh wird bedroht, seit Nhat Hanh die Abschaffung der vietnamesischen Religionspolizei gefordert hatte. Die IGFM ruft die USA auf, Vietnam erneut auf die Liste der Verfolgerstaaten im Bereich der Religionsfreiheit (Countries of particular Concern) zu setzen. Ebenfalls appelliert die Menschenrechtsorganisation an die EU, nachhaltige Fortschritte im Bereich der Menschenrechte zur Bedingung für den Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen mit Vietnam zu machen.
Die IGFM berichtet weiter: „Die Ausschreitungen begannen in den frühen
Morgenstunden des 27. September. Während die Mönche friedlich in
Lotussitzstellung meditierten, marodierten Milizen und Schlägertruppen
im Kloster und zerstörten die Einrichtung, Kunstwerke und zahlreiche
religiöse Gegenstände. Das Mobiliar und religiöse Bücher wurden
ungeschützt in den strömenden Regen geworfen. Gezielt wurden
Videokameras, Fotoapparate und Personalcomputer zerstört, um
Berichterstattung und Beweissicherung zu erschweren. Zahlreiche Mönche
wurden geschlagen und getreten. Ihre Gewänder wurde zerrissen. Danach
wurden die Mönche in Bussen abtransportiert. In den Mittagsstunden
attackierten die Angreifer die Wohnanlage der Nonnen. Da einige Nonnen
in ihrem Zimmer verharrten, wurden die Türen zerschlagen.
Wie die IGFM weiter berichtet, sperrte die Polizei die Zugangswege zum Kloster, um zu Hilfe eilende Buddhisten aus der Umgebung daran zu hindern, bis zum Kloster zu gelangen oder die Vorgänge zu filmen. Vertreter der Ortsverwaltung beobachteten das Geschehen am Tatort. Die Vertreter der Provinzregierung, die von den Opfern zur Hilfe gerufen wurden, stritten die Verantwortung für die Gewaltausbrüche ab.
Seit Juni 2008 sind die 400 Mönche und Nonnen zu Personen non grata erklärt worden. Man verweigert ihnen eine Aufenthaltsgenehmigung. Seit Monaten war ihnen die Wasserversorgung abgeschnitten worden, die Stromzufuhr wurde gekappt und die Lebensmittelversorgung unterbunden. Die Mönche und Nonnen wurden mehrfach Opfer von Übergriffen, Brandanschlägen, Bedrohungen und Hetzkampagnen.
Der Konflikt mit der Gemeinde von Zenmeister Thich Nhat Hanh hat einen politischen Hintergrund. Thich Nhat Hanh kehrte 2006 nach 40jährigem Exil nach Vietnam zurück. Bei seinem zweiten Besuch 2007 appelliert der Zenmeister an die Regierung, Maßnahmen für eine Versöhnung des Volkes nach dem Krieg einzuleiten. Als Beipiele nannte er die Einrichtung einer Gedenkstätte für die verstorbenen Bootsflüchtlinge und die Pflege der Gräber südvietnamesischer Soldaten zu erlauben. Als Zeichen der Religionsfreiheit schlug der Zenmeister vor, die seit 1981 verbotene Vereinigte Buddhistische Kirche Vietnams wieder offiziell zuzulassen und die Religionspolizei sowie die Regierungskommission für Religiöse Angelegenheiten aufzulösen. Daraufhin erklärte die Regierungskommission den Meister und seine Schüler zu politischen Gegnern. Zur Begründung wird Thich Nhat Hanh vorgeworfen, er habe bei seinen drei Besuchen das vietnamesische Gesetz gebrochen.
Quelle: www.igfm.de
Bao-Loc – Frankfurt (28. September 2009) – Unter dem Schutz der vietnamesischen Polizei griffen am gestrigen Sonntag Milizen und eine Gruppe von KP-nahen Schlägern das buddhistische Kloster Bat Nha in der zentralvietnamesischen Stadt Bao-Loc an, berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Die Angreifer vertrieben 400 Mönche und Nonnen. Die Gemeinde des angesehen Zenmeisters Thich Nhat Hanh wird bedroht, seit Nhat Hanh die Abschaffung der vietnamesischen Religionspolizei gefordert hatte. Die IGFM ruft die USA auf, Vietnam erneut auf die Liste der Verfolgerstaaten im Bereich der Religionsfreiheit (Countries of particular Concern) zu setzen. Ebenfalls appelliert die Menschenrechtsorganisation an die EU, nachhaltige Fortschritte im Bereich der Menschenrechte zur Bedingung für den Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen mit Vietnam zu machen.

Wie die IGFM weiter berichtet, sperrte die Polizei die Zugangswege zum Kloster, um zu Hilfe eilende Buddhisten aus der Umgebung daran zu hindern, bis zum Kloster zu gelangen oder die Vorgänge zu filmen. Vertreter der Ortsverwaltung beobachteten das Geschehen am Tatort. Die Vertreter der Provinzregierung, die von den Opfern zur Hilfe gerufen wurden, stritten die Verantwortung für die Gewaltausbrüche ab.
Seit Juni 2008 sind die 400 Mönche und Nonnen zu Personen non grata erklärt worden. Man verweigert ihnen eine Aufenthaltsgenehmigung. Seit Monaten war ihnen die Wasserversorgung abgeschnitten worden, die Stromzufuhr wurde gekappt und die Lebensmittelversorgung unterbunden. Die Mönche und Nonnen wurden mehrfach Opfer von Übergriffen, Brandanschlägen, Bedrohungen und Hetzkampagnen.
Der Konflikt mit der Gemeinde von Zenmeister Thich Nhat Hanh hat einen politischen Hintergrund. Thich Nhat Hanh kehrte 2006 nach 40jährigem Exil nach Vietnam zurück. Bei seinem zweiten Besuch 2007 appelliert der Zenmeister an die Regierung, Maßnahmen für eine Versöhnung des Volkes nach dem Krieg einzuleiten. Als Beipiele nannte er die Einrichtung einer Gedenkstätte für die verstorbenen Bootsflüchtlinge und die Pflege der Gräber südvietnamesischer Soldaten zu erlauben. Als Zeichen der Religionsfreiheit schlug der Zenmeister vor, die seit 1981 verbotene Vereinigte Buddhistische Kirche Vietnams wieder offiziell zuzulassen und die Religionspolizei sowie die Regierungskommission für Religiöse Angelegenheiten aufzulösen. Daraufhin erklärte die Regierungskommission den Meister und seine Schüler zu politischen Gegnern. Zur Begründung wird Thich Nhat Hanh vorgeworfen, er habe bei seinen drei Besuchen das vietnamesische Gesetz gebrochen.
Quelle: www.igfm.de
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